Buchempfehlung: „Selbsthass und Emanzipation“

Was brauchen wir, damit es uns besser geht? Regelmäßige Leser*innen meines bescheidenen Weltverbesserungs-Blögchens wissen, dass ich die Ansicht mit einiger Skepsis betrachte, die rechtliche Gleichstellung sei der homopolitische Stein der Weisen, der ganz allein alles Blei der Queerphobie auf magische Weise in das Gold der Akzeptanz verwandeln werde. Pustekuchen, wenn das mit der Emanzipation was werden soll, dann müssen wir schon verschiedene Äcker pflügen. Neben gesellschaftlicher Aufklärung, der Pflege queerer Schutzräume und der grundsätzlichen Infragestellung von Machtstrukturen halte ich es für zentral, dass wir darüber nachdenken, was die heteronormative Gesellschaft mit uns allen anstellt. Jeder Mensch muss in der, gegen die und mit der Gesellschaft, in der er lebt, eigene Wege finden. In unserem Fall heißt das: Wir müssen uns klarmachen, wo Heteronormativität uns selbst prägt, was das für uns persönlich und politisch bedeutet, und was wir mit dieser Situation anstellen wollen. Ich bin davon überzeugt, dass wir nur aus diesem Verständnis heraus persönliche und politische Strategien entwickeln können, die wirksam und nachhaltig sind.

Ein herausragendes Gedankenpaket zu diesem Thema liefert nun der Sammelband „Selbsthass und Emanzipation. Das Andere in der heterosexuellen Normalität“, den Patsy l‘Amour laLove kürzlich im Querverlag herausgegeben hat. (Ich bewerbe den hier nicht nur, weil ich selbst einen Text beisteuern durfte. Aber ein bisschen stolz bin ich natürlich doch.)

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