Irgendein Depp hetzt immer irgendwo

Ob in Tageszeitung oder Klassenzimmer,
Kanzel, Werkskantine oder wo auch immer:
Hetze gegen „Gender“ und die „Homo-Lobby“.
Finden die Schwachmaten denn kein besseres Hobby?
Man schimpft uns Päderast und Virenschleuder,
Ehezerstörer und Spermavergeuder.
Ich frag mich, welche krude Macke haben die nur?
Dann lieber noch pervers – als dumm wie’n Stück Schnur.

Ich denke, schlimmer geht’s nicht – und dann wird‘s noch schlimmer.
Irgendein Depp hetzt irgendwo immer.
Ob Stammtisch oder Talkshow oder Radio:
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Biedermänner vor Drohkulissen – sieben Jahre Schwulenbewegung in zwei Minuten

Zur Feier seines siebenjährigen Jubiläums hat der Nollendorfblog („Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber“) sieben schwule Blogger eingeladen, in knapper Form ihre jeweils eigene Bilanz der vergangenen sieben Jahre zu ziehen. Ich war extrem bauchgefiedergepinselt, als Johannes Kram mich bat, einer dieser sieben Gäste zu sein. Hier (und hier) mein Beitrag.


Die schwule Welt vor sieben Jahren: Die Verbiedermeierung der Bewegung ist weitgehend abgeschlossen, linke Gesellschaftskritik entsorgt. Auf den Bannern steht „Bitte habt uns lieb!“ und „Gleiche Rechte haben ihren Preis!“ Heterolike ist das neue Stolz. Die verbleibenden Aktivisten dösen satt in ihren Sitzungen, redlich erschöpft vom Ringen um die Gleichstellung im Sprengstofflizenzgesetz. Die Abgrenzung der guten Schwulen (monogam, adoptionswillig, diskret, leistungsbereit) von den schlechten Schwulen (promisk, ideologiekritisch, HIV-positiv, offensiv tuntig, Drecksäue) verfestigt sich. Beschwingt von ihren Erfolgen, wirft die Bewegung der Braven allen hinderlichen Menschenballast ab. Der ehrbare Kampf um die Einkommensteuerrückzahlung macht blind und taub für die Nöte der anderen Nudeln in der LGBTTIQ*-Buchstabensuppe. Verstümmelung von intersexuellen Kleinkindern? Trans Menschen, die ihre fachgerechte Pathologisierung auch noch selbst finanzieren müssen? Jaja, sicher auch alles ganz schlimm, aber zuerst muss die „Ehe für alle“ durch, und dafür müssen wir jetzt alle an einem Strang ziehen: meinem!

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Antilopen, die Löwen fressen. In elf einfachen Lektionen zum Terror-Opfer

Fiese Minderheiten wollen die Mehrheitsbevölkerung verdrängen, unterdrücken oder gar auslöschen – in Zeiten der Retro-Trends ist diese etwas aus der Mode gekommene Denkfigur heute wieder total im Kommen. Politprofis und Publizist*innen machen es vor und warnen vor der gefährlichen Macht der Minderheiten. Trendscouts verraten: Opfergejammer der Privilegierten ist das neue Schwarz. Weil alle auf der Welle mitreiten wollen, viele aber doch nur recht mittelmäßige Minderheitendämonisierungen zustandekriegen, möchte ich hier einen kleinen Leitfaden anbieten.

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Beten erwünscht, Poppen verboten

Ich habe nichts gegen Katholik_innen. Das sind ja auch irgendwie fast so eine Art Menschen. Nur eben weniger wertvolle. Vielleicht haben manche von denen sogar irgendwelche Begabungen. Geschirr spülen oder so. Damit kann sich gerne ab und zu eine_r bei mir zu Hause nützlich machen. Ich finde es nur inakzeptabel, wenn sie ihre Religion auch praktizieren wollen. Beten, Singen, Blut trinken – all die abscheulichen Dinge, die Katholik_innen so machen, wenn sie unter sich sind, die sind natürlich moralisch eindeutig zu ächten. Glücklicherweise sind diese Dinge den Christ_innen in vielen Ländern verboten. Es versteht sich von selbst, dass auf diese Länder kein politischer Druck ausgeübt werden darf, um dort die Irrlehre der Religionsfreiheit durchzusetzen.

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