Gleiche Rechte – ist das alles?

„Der CSD ist eine Demonstration für gleiche Rechte“ – das werden wir in der CSD-Saison wieder überall hören oder lesen. Auch wenn das unbestreitbar richtig ist, schadet es nicht, den Blick zu weiten.

Die heute so zentrale Parole „gleiche Rechte für alle“ entspringt vor allem den Bemühungen schwuler und lesbischer Aktivist*innen, die Forderung nach der Ausweitung staatlicher Beziehungs-Privilegien in den Mittelpunkt der Debatten zu rücken. Sehr erfolgreich wurde hierbei der juristische Gleichheits-Grundsatz unserer Verfassung ins Zentrum der Argumentation gestellt. Von Anfang an wurden allerdings mit der starken Betonung, fast Monopolisierung dieses doch recht spezifischen Ziels einer spezifischen Teilgruppe unserer Communities andere politische Forderungen an den Rand der Aufmerksamkeit geschoben – sowohl der Öffentlichkeit als auch unserer internen Debatten. Vollkommen verdrängen ließen sich andere Debatten freilich nie, und ich möchte auch nicht unterstellen, dass diese Verdrängung in allen Fällen absichtlich geschah.

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CSD Bremen: Wie man eine Nonpology schreibt und wo es immer noch hakt

Der CSD Bremen hat heute eine Erklärung zu der Kritik an seiner Haltung zu „Fetischdarstellungen“ abgegeben. Wer zumindest auf eine Pseudo-Entschuldigung nach dem Motto: „Es täte uns leid, falls wir missverstanden worden sein sollten“ gehofft, hatte, wird enttäuscht. Da ist keinerlei Entschuldigung für irgendwas zu lesen.

Marcel Dams sagt in einem Tweet eigentlich alles Notwendige:

„Hallo, wir haben mehr als 24 Stunden gebraucht, um euch mitzuteilen, dass wir etwas geschrieben haben, was wir nicht meinten und euch nun die Schuld geben, weil ihr uns einfach falsch verstanden aka beim Wort genommen habt. Mit freundlichen Grüßen!“ #LolWins #VerarschungFürAlle

Aber ich möchte trotzdem noch mal genauer auf den Text des CSD Bremen eingehen:

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